28.04.16 | 16:15

Digitale Archive und deren Nutzung als Primärquellen in der ethnologischen Forschung: Das Beispiel der Naga Nordostindiens

Ringvorlesung „Museum 4.0 - Herausforderungen an kulturelles Erbe in der digitalen Welt“

Alban von Stockhausen [Bernisches Historisches Museum]

Kooperation des ZIRS, des Instituts für Soziologie, der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Juristischer Bereich, und des Seminars für Ethnologie
Melanchthonianum, Hörsaal Z
Universitätsplatz 8/9
06108 Halle

Im Zentrum der Vorlesung stehen sowohl historische als auch zeitgenössische, digitale Archivbestände zum kulturellen Erbe der Naga, einer Gruppe von Lokalkulturen in Nordostindien. Anhand eines historischen Überblicks wird dargelegt, wie ethnographisches Wissen zu den Naga durch Archivprozesse, (digitale) Medien und verschiedene Nutzungsarten in unterschiedlicher Weise interpretiert und transformiert wurde. Basierend auf den Erfahrungen mehrerer Digitalisierungs- und Forschungsprojekte im erweiterten Himalayaraum wird zudem die Frage gestellt, wie digitale, kulturgeschichtliche Archive strukturiert und kuratiert werden sollten, um sie als Ressource für die ethnologische Forschung nutzbar zu machen, im Museums- wie auch im Feldforschungskontext. Wie kann ein solch methodischer Anspruch bereits im Archivierungsprozess vorbereitet werden und welche speziellen Herausforderungen stellen sich an ethnografische Archive in Bezug auf die Archivierung von den in vielen Fällen mündlich tradierten Kontexten außereuropäischer Kulturen?

Dr. Alban VON STOCKHAUSEN ist Kurator für die ethnographischen Sammlungen am Bernischen Historischen Museum. Er arbeitete mit einem Schwerpunkt auf Nepal und Indien, Archiven und Dokumentationsprozessen unter anderem an der Universität Wien, der Universität Zürich und der SOAS.