23.06.2016 | 16:15

Geisteswissenschaften und Informatik: Möglichkeiten am Beispiel ausgewählter philologischer Projekte

Ringvorlesung „Museum 4.0 - Herausforderungen an kulturelles Erbe in der digitalen Welt“

Hans-Joachim Solms und Paul Molitor [MLU Halle-Wittenberg]

Kooperation des ZIRS, des Instituts für Soziologie, der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Juristischer Bereich, und des Seminars für Ethnologie
Melanchthonianum, Hörsaal XX
Universitätsplatz 8/9
06108 Halle

Die Vorlesungseinheit zeigt anhand konkreter Beispiele, in welcher Weise geisteswissenschaftliche Forschung und ihre weitergehende Nutzung durch eine enge Kooperation mit der Informatik optimiert werden können, wobei die weitergehende Nutzung auch dazu führen kann, neue Fragestellungen zu generieren. Eine solch produktive interdisziplinäre Zusammenarbeit setzt auf beiden Seiten die Bereitschaft und Fähigkeit voraus, sich auf die disziplinären Probleme und Lösungsstrategien des Partners einzulassen und dabei die eigenen Problemlösungsstrategien für den Partner zu ‘übersetzen’. Anhand der vorzustellenden Beispiele kann einerseits gezeigt werden, dass eine solcherart betriebene Kooperation zur Erarbeitung digitaler Arbeitsumgebungen führen kann, die gänzlich ‚individuell‘ auf die jeweilige geisteswissenschaftliche Fragestellung hin angepasst sind und damit die Geisteswissenschaftler effektiv in ihrem Arbeitsprozess unterstützen. Es kann weitergehend gezeigt werden, dass aus einer solchen Kooperation heraus digitale Forschungsportale entwickelt werden können, welche die Geisteswissenschaftler dazu einladen, das digital auf- und zubereitete Material in einer bis dahin nicht gegebenen Möglichkeit explorativ zu durchforsten und so auf neue Fragestellungen zu stoßen.

Prof. Dr. Hans-Joachim SOLMS ist Professor am Germanistischen Institut der MLU. Seine Forschungsschwerpunkte sind Historische Grammatik, Historische Lexikographie, Sprachgeschichte des Deutschen und die Edition spätmittelalterlicher / frühneuzeitlicher Handschriften.

Prof. Dr. Paul MOLITOR wurde im Jahre 1993 zum Universitätsprofessor für Schaltungstechnik an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Seit 1994 hat er einen Lehrstuhl für Technische Informatik an der MLU inne. Seine beruflichen Interessen reichen von der Technischen Informatik, hier speziell die Formale Verifikation von Systemen, bis zu den Bereichen Kombinatorische Optimierung und eHumanities. Momentan leitet Prof. Molitor ein DFG-Projekt (2013-2016) im Bereich eHumanities.