Prof. Dr. Kim Fortun
Veranstalter: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung
Großer Seminarraum
Advokatenweg 36
06114 Halle (Saale)
Der Vortrag findet auf Englisch statt. Übersetzung der englischen Zusammenfassung:
Der Begriff “Spätindustrialismus” verweist sowohl auf einen historischen Zeitraum (seit Mitte der 1980er Jahre) als auch auf einen analytischen Rahmen, der die Art und Weise aufzeigt, wie Umweltgefahren, Anfälligkeiten und Ungerechtigkeiten durch die enge Verknüpfung historisch sedimentierter soziotechnischer, politisch-ökonomischer, ökologisch-atmosphärischer, kultureller und diskursiver Systeme entstehen. Vor etwa einem Jahrzehnt begann ich, über diese Verbindungen nachzudenken, weil ich mir Gedanken darüber machte, was es bedeutet, 30 Jahre nach der historischen Giftgaskatastrophe in Indien (wo ich meine Forschungskarriere begann) und 30 Jahre nach der Bewegung für Umweltgerechtigkeit “Bhopal zu erinnern”. In diesem Vortrag werde ich darlegen, wie sich die Welt und meine Sichtweise seither entwickelt haben und wie ich ethnografische Forschung praktiziere, lehre und an der Infrastruktur arbeite. Ich werde auch über verschiedene experimentelle ethnografische Projekte berichten und zur Teilnahme daran einladen. (Zusammenfassung des Referenten)
Bio
Kim Fortun ist Direktorin des EcoGovLab und Professorin für Anthropologie an der University of California Irvine. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind Umweltgesundheit, Ungerechtigkeit und Katastrophen, experimentelle ethnografische Methoden sowie die Poetik und Politik von Dateninfrastrukturen.