08.05.14 | 18:15

Globalisierung und kulturelle Identität. Über den schöpferischen Umgang mit der Musik anderer Kulturen

Gastvortrag

Wolfgang-Andreas Schultz [Musikhochschule Hamburg]

Institut für Musik, Abteilung Musikwissenschaft in Kooperation mit dem Institut für Ethnologie und Philosophie und dem Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Hörsaal Z
Melanchthonianum
Universitätsplatz 8/9
06108 Halle

Die westliche Moderne stellt für viele Komponisten aus anderen Kulturen immer noch den wichtigsten Bezugspunkt dar. Aber könnte es nicht unterschiedliche Wege in unterschiedliche Modernen („multiples modernities“) geben? Ist die westliche Moderne nicht das Ergebnis einer spezifischen gesellschaftlichen und geistigen Entwicklung?
Was geschieht, wenn der Westen seine Definitionsmacht darüber verliert, was „modern“ ist? Wenn Komponisten anderer Kulturen aus ihrer eigenen Tradition heraus eigene Wege in eine Moderne finden, welche Auswirkungen wird das auf die zeitgenössische westliche Musik haben?
All diese Fragen sind voller Fallstricke, besonders die nach dem „Eigenen“. Jede Kultur besitzt ihre eigene innere Vielstimmigkeit, die Berührungspunkte mit anderen enthält. Im Bild von „Indras Netz“ bietet die buddhistische Tradition ein Modell, die schöpferische Begegnung mit anderen Kulturen neu zu denken.

Wolfgang-Andreas Schultz, geb. 1948 in Hamburg, studierte zunächst Musikwissenschaft und Philosophie, dann Komposition in Hamburg bei György Ligeti. Er lehrt Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule Hamburg. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind die CD „Japanische Landschaften“ (C2Hamburg) und das Buch „Avantgarde.Trauma.Spiritualität – Vorstudien zu einer neuen Musikästhetik“ (Schott).

Das Thema des Vortrags nimmt Bezug auf das am Vorabend, dem 07. Mai, 19.30, in der Reihe aula Konzerte halle im Löwengebäude der Universität Halle aufgeführte und von Wolfgang-Andreas Schultz komponierte Klavierquartett »Landschaft mit der Verstoßung der Hagar«.

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