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Wie sichert man den Erfolg einer Religion, religiösen Praxis oder Lehre? Welche Möglichkeiten an Anschauungsmaterial und rhetorischem Rüstzeug für die Profilierung der eigenen religiösen Tradition werden in den jeweiligen geschichtlichen Epochen Japans ausgeschöpft? Welcher „Mittel” bedienen sich religiöse Institutionen in Japan? Welche „Wege” nimmt religiöse Überlieferung? Diese Fragen stehen im Zentrum der japanwissenschaftlichen Betrachtungen im vorliegenden Sammelband. Tradierung wird in vielen Religionen als Übermittlung unveränderbarer Inhalte gesehen, wobei diese Inhalte häufig als Offenbarung einer göttlichen und universell bedeutsamen Wesenheit gelten. Die Beiträge beleuchten Formen der Überlieferung, die von religiösen Institutionen und Gruppierungen für die möglichst erfolgreiche Verbreitung der jeweiligen Offenbarungen, Lehren und Praktiken eingesetzt werden. Sie zeichnen diese religiös, aber teilweise auch nationalistisch oder genealogisch motivierten Tradierungsmuster nach und arbeiten die Auspr gungen dieser Muster in unterschiedlichen Zeitperioden Japans heraus. Zentraler Fokus ist dabei die Art der Etablierung und Ausgestaltung religiöser Überlieferung in unterschiedlichen Traditionen und Gruppierungen: die Welt des Shintō kommt ebenso zur Sprache wie die Yin-Yang-Tradition, Shingon- und Zen-Buddhismus sowie Neue Religionen.