ISSN 1617-2469
VI + 248 Seiten
Preis: 12,00 EUR
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Das Nachdenken über Sprache ist in der europäischen Kultur eng verbunden mit einer starken, in der klassischen Antike begründeten linguistischen und sprachphilosophischen Tradition. Damit ist ein wirkungsvolles Instrumentarium zur Sprachreflexion gegeben. Aber es verknüpft sich auch das Vorurteil damit, dass alles außerhalb dieser Tradition Stehende sich nur unbewusst und beiläufig dieses Kommunikationsmittels bediene. Erst in neuerer Zeit sind die je eigenen Weisen fremder Schriftkulturen erschlossen worden, über ihre Welt und den kommunizierenden Menschen in ihr nachzudenken. Auch für eine moderne europäische Lebenswelt ist der spezifische Zugang linguistischer „Laien“ gewinnbringend ins Blickfeld der Forschung gerückt worden.
Der vorliegende Band beleuchtet dieses Problem, indem er nach Sprachbewusstsein in nichtklassischen Kontexten fragt und das untrennbare Nebeneinander von Bewusstheit und Vorbewusstheit, das notwendig jede Sprachlichkeit begleitet, in einschlägigen Texten beschreibt. Die im Titel miteinander verbundenen Bereiche Alter Orient, Altes Testament und rabbinisches Judentum ermöglichen dabei sehr verschiedene Einblicke. Wer über Sprache nachdenken will, muss Abstand zu ihr gewinnen und sollte doch gleichzeitig nicht aus dem Blick verlieren, dass sie nicht isoliert betrachtet, sondern vor allem im Kontext zwischenmenschlichen Handelns verstanden werden muss.