Peter Kneitz (dir.)

Fihavanana – La vision d'une société paisible à Madagascar

Band 4, Universitätsverlag Halle-Wittenberg 2014

Cover von 'Fihavanana –La vision d’une société paisible à Madagascar'
© ZIRS

Weitere Informationen und den kostenlosen PDF-Download finden Sie auf den Seiten des Universitätsverlags Halle-Wittenberg

Wie erklärt sich der Wandel von Krieg zu Frieden? Und welchen Anteil haben Normen der Konsensualität an der Durchsetzung einer Gesellschaft, die Gewalt als Mittel der politischen Konfliktlösung ablehnt? Diese Fragen stehen im Hintergrund eines Sammelbandes, der jetzt unter der Herausgeberschaft des Ethnologen Peter Kneitz am Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien (ZIRS) erschienen ist. Im Mittelpunkt der Untersuchungen befindet sich das moralische Leitbild der Solidarität (fihavanana) auf der Insel Madagaskar im Westen des Indischen Ozeans. Das interdisziplinäre und international besetzte Autorenteam kann anhand empirischer Fallbeispiele und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln die Bedeutung der hier formulierten Normativität aufzeigen, aber auch die Vielfalt der regionalen Unterschiede und Deutungsmöglichkeiten ausarbeiten. Der gleichzeitige Blick auf historische Wandlungsprozesse von Identität, Normativität und Staatlichkeit erlaubt es überdies, den ebenso erstaunlichen wie unbeachtet gebliebenen Prozess der Entwicklung hin zu einer dezidiert ‚friedlichen Gesellschaft‘ während des 20. Jahrhunderts aufzuarbeiten und zu deuten. Die gewonnenen Resultate führen über den spezifischen sozio-kulturellen Kontext hinaus und werfen weiterführende Fragen für die Diskussion postkolonialer Staatlichkeit sowie die Friedens- und Konfliktforschung auf.